Design und Futuristik
Kreativer Wegbereiter: Mehr als 4.000 Designs, ausgezeichnet mit mehr als 300 Awards, vertreten in mehr als 40 Ländern: Karim Rashid ist ein international bekannter, US-amerikanischer Designer, der unter anderem Möbel für unsere Premiummarken Estel, Horm und Prandina entworfen hat. Wir hatten die Ehre, dem Designer ein Paar Fragen zu seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu stellen.
WHO'S PERFECT: Karim Rashid, haben Sie auch Vorbilder?
Karim Rashid: Ja, auf jeden Fall: Nach dem College absolvierte ich ein einjähriges Studium in Industriedesign in Italien bei Gaetano Pesce und Ettore Sottsass. Danach habe ich ein einjähriges Praktikum bei Rodolfo Bonetto in Mailand absolviert und außerdem Abendkurse bei Achille Castiglione am Polytechnikum besucht. In Bonettos Büro entwarf ich Fernsehgeräte für Brionvega, Arbeitsplatzleuchten für i-guzzini, Kaffeemaschinen für La Cimbali und Armaturenbretter für Fiat. Diese Projekte haben mir den Einstieg in die Welt des Designs erleichtert. Schon früh in meiner Karriere lehrte mich Ettore Sottsass, dass es viele schöne Designobjekte gibt, dass man sich aber fragen muss: Was tun sie für uns? Im Sinne von menschlichen, inspirierenden Objekten war Memphis eine Offenbarung. Es gibt viele imposante Designobjekte, die für sich selbst stehen müssen, um zu beeindrucken. Ich frage mich immer: Was bleibt übrig, wenn man das Design wegnimmt? Wenn es der Stil ist, ist es eine Sache der Vergangenheit.
WHO'S PERFECT: Wie haben Sie Ihren Weg zum Design gefunden?
Karim Rashid: Mein Vater ermutigte mich, die Künste zu erforschen und ein Pluralist zu sein! Ich habe gesehen, wie er Möbel entwarf, Kleider für meine Mutter nähte, Leinwände malte, Kulissen für Fernsehen und Film entwarf und so weiter. Wir wuchsen in einem äußerst inspirierenden Umfeld auf, das mir großen Respekt vor allen Künsten vermittelte. Es gab überall Stifte, Marker, Buntstifte und Papier, sodass das Zeichnen und Gestalten für uns beide ein natürlicher Prozess war. Als ich 5 Jahre alt war, ging ich oft mit meinem Vater zum Skizzieren nach London und zeichnete Kirchen und Architektur. Ich erinnere mich, wie ich eine Kathedralenfassade zeichnete und beschloss, dass mir die Form der gotischen Fenster nicht gefiel, weil ich dachte, dass der spitze Punkt voller Spannung war, also gestaltete ich sie neu. Ich zeichnete sie als Ovale. "Zeichne nicht, was du glaubst zu sehen, sondern genau das, was du siehst", sagte mein Vater immer. Er lehrte mich in diesem Alter die Perspektive.
WHO'S PERFECT: Gibt es ein Möbelstück, das Sie entworfen haben und besonders lieben?
Karim Rashid: Ein Stuhl ist immer das perfekte ideologische Modell des Designs – die unendliche Herausforderung, eine originelle und authentische Art und Weise zu finden, unseren Körper und unseren Rücken zu stützen: entweder mit einer neuen Struktur, einer neuen Form, einer neuen Technologie oder neuen Materialien. Aber es macht mir Spaß, neue Möbel zu entwerfen, die ein Bedürfnis ansprechen, das noch nicht so sehr erforscht wurde, wie zum Beispiel multifunktionale Objekte oder Möbel, die neue Funktionen bieten und neue Bedürfnisse ansprechen.
WHO'S PERFECT: Welche Projekte haben Sie für die Zukunft geplant?
Karim Rashid: Ich habe viele Jahre lang entworfen, und jetzt werde ich mein Werk etwas verlagern: Ich werde eine Kunstgalerie und ein Café eröffnen. Im Bereich Design arbeite ich an einer 3D-gedruckten Lampe, Hotels in London und Dubai, einem Krankenhaus in Tel Aviv, einigen Möbeln, öffentlichen Sitzgelegenheiten im Freien, einem Apartmentkomplex in Russland und einigen kleineren Projekten. Ich realisiere meinen eigenen Biowein in Italien und eine kleine radikale Modekollektion in Serbien und entwerfe mein eigenes Privathaus.